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Patch Management: Vorteile, Verfahren und Best Practices

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Lassi Pekkarinen

Was ist Patch Management?

Beim Patch Management werden Code-Änderungen, so genannte „Patches“, auf Endgeräte aufgespielt, um das Betriebssystem oder die Softwareprodukte der Geräte zu reparieren oder zu aktualisieren. Patches sind kleine Installationspakete oder Dateien, die auf den Computern installiert werden.

In erster Linie trägt das Patch Management dazu bei, Datenverletzungen zu verhindern, indem Sicherheitslücken geschlossen werden. Außerdem lässt sich durch Patch Management leichter sicherstellen, dass auf den Geräten die neuesten Softwareversionen laufen. Patch Management ist ein wesentlicher Bestandteil der Windows- und Mac-Verwaltung.

Warum ist Patch Management wichtig?

Der Hauptzweck des Patch Managements besteht darin, die Sicherheit und Leistungsfähigkeit der Geräte zu gewährleisten.

Laut einer Studie von „Tripwire“ hat fast ein Drittel aller Unternehmen aufgrund von nicht gepatchten Sicherheitslücken Datenverletzungen erlitten. Eine vom „Ponemon Institute“ und von „ServiceNow“ in Auftrag gegebene Studie ist zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Fast 50 % der Befragten gaben an, in den letzten zwei Jahren eine oder mehrere Datenverletzungen erlitten zu haben, und 60 % der betroffenen Unternehmen gaben an, dass diese Verletzungen möglicherweise auf eine nicht gepatchte bekannte Sicherheitslücke zurückzuführen sind.

Nicht gepatchte Software ist ein echtes Cyber-Sicherheitsrisiko für Unternehmen, das zu Datenverletzungen mit vielfältigen Folgen führen kann. Glücklicherweise lassen sich die Sicherheitsrisiken durch ein effizientes Patch Management eindämmen.

Miradore – Tripware-Studie

Quelle: Tripwire

Darüber hinaus trägt das Patchen dazu bei, die Leistung und Stabilität von Betriebssystemen und Anwendungen zu gewährleisten. Patches umfassen in der Regel wichtige Software-Updates, die Leistungsprobleme beheben und veraltete Funktionen entfernen.

Vorteile des Patch Managements

Warum sollte Ihr Unternehmen ein Patch Management nutzen? Hierfür gibt es drei wichtige Gründe:

  • Geräte- und Datensicherheit: Das Beheben von Sicherheitslücken mit den neuesten Software-Patches hilft Ihnen, Datenverletzungen zu verhindern, durch die sensible Kunden- oder Unternehmensdaten nach außen durchsickern könnten.
  • Compliance: Mit Patches stellen Sie sicher, dass Unbefugte nicht auf Ihre Daten zugreifen und sie ausnutzen können. Die ordnungsgemäße Speicherung und Handhabung von Daten ist auch eine Voraussetzung für die Einhaltung von Vorschriften wie dem HIPAA und der DSGVO.
  • Benutzererfahrung: Mit Patch Management können Sie sicherstellen, dass die Endgeräte störungsfrei und ohne Unterbrechungen laufen. Das bedeutet, dass die Produktivität steigt, da die Benutzer Ihrer Geräte nicht mit Leistungsproblemen oder Fehlern zu kämpfen haben.

Manuelles oder automatisches Patch Management?

Betriebssysteme und Anwendungen können entweder manuell oder automatisch mit einer Patch Management Software aktualisiert werden. Wenn Sie nur einige wenige Computer verwalten und in der Lage sind, den Überblick über Ihre Geräte zu behalten, könnte ein manuelles Patch Management für Sie ausreichen.

Es werden jedoch ständig Hunderte von Software-Patches für verschiedene Anwendungen und Betriebssysteme veröffentlicht. Ohne einen automatisierten Prozess kann es eine komplexe, wenn nicht gar unmögliche Aufgabe sein, den Überblick zu behalten.

Wenn Sie viele Geräte zu verwalten haben und den Überblick über deren Patching-Status bewahren müssen, sollten Sie ein automatisiertes Patching erwägen.

Mit einer Patch Management Software lässt sich der Patching-Status Ihrer IT-Umgebung ganz einfach zentral überwachen. Außerdem können Sie mit der Software alle erforderlichen Patches automatisch auf Ihre Geräte hochladen und installieren. Das bedeutet, dass Ihr IT-Manager oder Gerätebenutzer nicht manuell nach neuen Patches suchen und diese einzeln installieren muss.

Es gibt mehrere Patch Management Lösungen auf dem Markt, aber wenn das Patch Management Teil Ihrer Unified Endpoint Management-Lösung ist, wird die Geräteverwaltung erheblich einfacher. Mit einer UEM-Lösung können Sie detaillierte Informationen über Ihre Geräte einsehen und die Sicherheitskonfigurationen für Ihre Windows- und Mac-Computer verwalten.

Patch Management Prozess und Best Practices

Bevor Sie loslegen, sollten Sie einen strategischen Ansatz für Ihren Patching-Prozess wählen und nicht einfach sofort mit dem Installieren neuer Patches beginnen. Wir empfehlen die Verwendung einer Patch Management Software und die Erstellung eines Patch Management Plans, der die folgenden Punkte berücksichtigt:

1. Aktuelles Geräteinventar

Die wichtigste Regel ist, immer eine aktuelle Bestandsaufnahme des Geräteinventars zu haben, um potenzielle Sicherheitsbedrohungen zu erkennen. Es ist wichtig zu wissen, welche Geräte Sie in Ihrer IT-Umgebung haben. Außerdem müssen Sie Zugang zu detaillierten Hardware- und Software-Informationen haben (z. B. Betriebssysteme, Versionen, Standorte und Gerätebenutzer).

2. Patch-Erkennung

Stellen Sie sicher, dass Sie über die neuesten Patches für die Betriebssysteme und Anwendungen Ihrer Geräte informiert sind. Patches können manuell gesucht werden, aber mit einer Patch Management Software können Sie die Erkennung automatisieren und sicherstellen, dass Sie keine wichtigen Updates verpassen.

3. Patching-Status

Bevor Sie Patches genehmigen oder bereitstellen, sollten Sie sich einen umfassenden Überblick über den Patching-Status Ihrer Software und Computer verschaffen. Sie können dies ganz einfach tun, indem Sie mit der Patch Management Software auf Ihren Geräten einen Patch-Scan durchführen. Auf diese Weise ermitteln Sie die gängigsten und wichtigsten Patches, die auf Ihren Computern fehlen.

Prüfen Sie auch, welche Patches durch neuere ersetzt wurden. Solche Patches brauchen Sie gegebenenfalls nicht mehr neu bereitzustellen.

4. Patching-Plan

Bevor Sie mit der Genehmigung von Patch-Implementierungen beginnen, sollten Sie Ihre Patch Management Richtlinien planen. Hier sind einige Fragen und Tipps, die Ihnen dabei helfen:

  • Welche Patches sind für Sie von Interesse? Stellen Sie eine Liste der Softwareanwendungen auf, die Sie patchen möchten.
  • Überprüfen Sie die Liste anhand der Ergebnisse des Patch-Scans. Stellen Sie sicher, dass in Ihrer Liste nicht versehentlich Software fehlt, die in der Umgebung entdeckt wurde.
  • Wie lange sollen die Patch-Implementierungen getestet werden? Wann werden Sie voraussichtlich die Ergebnisse der Pilotgruppe erhalten?
  • Wie schnell sollten neue Patches auf die verwalteten Computer aufgespielt werden?
  • Wer ist für die Überwachung des Patch Management Prozesses verantwortlich?
  • Sollten die Benutzer der Geräte über die Patching-Aktivitäten informiert werden? Wir empfehlen, zumindest die Pilotbenutzer über neue Patch-Implementierungen zu informieren, damit sie über mögliche Probleme berichten können.

5. Patch-Genehmigung

Je nach der von Ihnen verwendeten Patch Management Software oder Methode können Sie die Patches entweder manuell genehmigen oder diese Aufgabe der Automatisierung überlassen. Bei der manuellen Patch-Genehmigung haben Sie mehr Möglichkeiten, die einzelnen Patches auszuwählen, aber die Automatisierung ist eine gute Wahl, wenn Sie es bequemer haben wollen.

Wenn Sie Patches manuell genehmigen, ist es ratsam, mit der Genehmigung der neuesten Patches zu beginnen und auf möglicherweise veraltete Patches zu achten. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass unnötige Patches bereitgestellt werden, die bereits durch neuere ersetzt worden sind.

Wenn Ihr Patch-Genehmigungsprozess automatisch abläuft, werden die verfügbaren Patches auf der Grundlage Ihrer Konfigurationen automatisch auf den Pilotgeräten bereitgestellt.

6. Patch-Tests und Pilotgruppe

Um sicherzustellen, dass alle Patches ordnungsgemäß funktionieren, sollten Sie einen Testlauf für eine ausgewählte Anzahl von Geräten durchführen, bevor Sie die neuen Patches auf allen Geräten installieren. Stellen Sie sicher, dass Sie mehrere unterschiedliche Test- bzw. Pilotgeräte haben. So gewährleisten Sie, dass die Patches mit allen geschäftskritischen Anwendungen auf allen betroffenen Betriebssystemen kompatibel sind. Wenn möglich, sollten Sie auch einige geschäftskritische Systeme in Ihre Pilotgruppe mit einbeziehen, aber sicherstellen, dass diese Systeme bei Problemen leicht wiederherstellbar sind.

Achten Sie bei der Auswahl der Pilotsysteme auf die Benutzer der Pilotcomputer. Wählen Sie solche Pilotgeräte aus, deren Benutzer technisch versiert und aufmerksam sind. Informieren Sie die Benutzer über die bevorstehenden Implementierungen, damit sie wissen, was vor sich geht, und darauf eingestellt sind, etwaige Probleme unverzüglich zu melden.

Sollten Probleme auftreten, geben Sie den Patch nicht für andere Computer frei, bevor Sie das Problem genauer untersucht haben.

7. Patch-Verteilung

Wenn während des Pilotprojekts keine Probleme auftreten, können Sie die Patches auf allen Ihren Geräten bereitstellen. Wir empfehlen Ihnen, die Patches zunächst innerhalb einer ausgewählten Gruppe von Geräten bereitzustellen, um zu gewährleisten, dass alles wie gewünscht funktioniert. Mit der Patch Management Software können Sie den Bereitstellungsprozess für verschiedene Gerätegruppen automatisieren.

Halten Sie für den Fall unerwarteter Probleme immer einen Plan für die Rücknahme der Patches bereit.

8. Patch-Compliance-Status

Vergewissern Sie sich nach der Bereitstellung, dass alle Patches erfolgreich installiert worden sind. Mit der Patch Management Software können Sie problemlos einen Bericht über den Status Ihrer Geräte erhalten.

Automatisiertes Patch Management mit Miradore

Miradore bietet ein automatisiertes Patch Management für Windows und Anwendungen von Drittanbietern und hilft Ihnen, Ihre Windows-Computer sicher und störungsfrei zu betreiben. Das Patch Management ist für Microsoft-Produkte wie das Windows-Betriebssystem sowie für über 200 weitere Softwareprodukte von fast 100 Anbietern wie Adobe, Cisco, Citrix, Google und Oracle erhältlich.

Mit Miradore können Sie Patches für Ihre Windows- und Mac-Geräte in vier Schritten zentral verwalten: Erkennen, Berichten, Pilotieren und Bereitstellen.

 

Miradore Patch Management ProzessMiradore Patch Management Prozess

1. Erkennen

Miradore ruft automatisch eine Liste von Software-Updates und Patches von unterstützten Anbietern ab. Die Patches werden in einem vorgefertigten Format abgerufen, das für die automatische Verteilung bereit ist und in einer konsolidierten Ansicht übersichtlich dargestellt wird. Anhand der Liste der verfügbaren Patches prüft Miradore täglich den Patching-Status Ihrer Windows- und Mac-Geräte, ohne dass es für die Gerätebenutzer zu Unterbrechungen kommt.

2. Berichten

Miradore überwacht alle verwalteten Geräte und gibt den Administratoren einen klaren Überblick über den Patching-Status. Miradore bietet leicht verständliche Berichte und Widgets, die Informationen über die Verfügbarkeit und den Installationsstatus von Patches anzeigen.

3. Pilotieren

Sie können die Pilot-Testfunktion von Miradore nutzen, um die Patches zunächst in einer Gruppe von Pilotgeräten zu verteilen, bevor Sie alle Geräte aktualisieren. Auf diese Weise können Sie mögliche Probleme, die durch die Patches verursacht werden, minimieren. Wenn Sie feststellen, dass einige Patches Probleme verursachen, können Sie diese mit Hilfe der Patch-Blacklisting-Funktion blockieren.

4. Bereitstellen

Sie können Miradore so konfigurieren, dass die entsprechenden Patches automatisch auf Ihren Windows- und Mac-Geräten bereitgestellt werden. Sie brauchen nur sehr grundlegende Regeln für das Patchen festzulegen, z. B. die Verzögerung für die Installation und welche Gerätegruppen gepatcht werden sollen. Das System erledigt den eigentlichen Installationsprozess automatisch und mit minimaler Unterbrechung für den Gerätebenutzer. Zum Zeitpunkt der Installation laden die Geräte die Patch-Installationsmedien direkt vom Hersteller herunter.

Das Patch Management von Miradore unterstützt Windows 7, Windows 8, Windows 10, Windows 11 und MacOS. Patch-Erkennung und -Reporting sind im kostenfreien Plan enthalten, aber Sie können das vollständige Patch Management mit unserer 14-tägigen Premium-Testversion risikofrei ausprobieren.