Der Trend, zunehmend mobile Endgeräte in der Arbeit zu verwenden und die vermehrte Nutzung von Home-Office Optionen stellen das IT Management oft vor große Herausforderungen, da dieses zumeist auf On-Premise IT-Systeme ausgerichtet ist. Wenn die Arbeit nicht mehr an einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Zeit gebunden ist, besteht ein eindeutiger Bedarf an flexiblerer cloudbasierter Geräteverwaltung.
Das Arbeitsleben befindet sich seit langem im Wandel, und die aktuelle Pandemie hat diesen Prozess weiter beschleunigt. Wir wechseln ständig zwischen Büro und Homeoffice. Wir verarbeiten grosse Datenmengen, arbeiten regelmässig online zusammen und nutzen jetzt dieselben Laptops, Tablets und Smartphones für Geschäfts- und Freizeitzwecke.
Fachleute fassen diesen Wandel unter dem Begriff "Modern Workplace" oder "moderner Arbeitsplazt". Aber was ist ein "moderner Arbeitsplatz"? Kurz gesagt: Ein Arbeitsplatz, in der die individuelle Arbeitsweise jedes Einzelnen unterstützt wird. Diese Unterstützung erfolgt oft in Form unterschiedlicher digitaler Lösungen, die flexibel genug sind, um sich ständig ändernden Mitarbeiter- und Unternehmensbedürfnissen anzupassen.
An einem modernen Arbeitsplatz können Mitarbeiter produktiv und sicher arbeiten, egal wo, wann und mit welchen Geräten sie arbeiten.
Umstellung von On-Premise auf die Cloud
Ich bin seit über 20 Jahren in verschiedenen Funktionen im IT-Bereich tätig, und aus Sicht des IT-Managements hat sich das Tempo und die Mobilität der Arbeit enorm verändert. Die Pandemie hat diesen Übergang weiter beschleunigt und letztlich bewiesen, dass Homeoffice genauso produktiv sein kann wie Büroarbeit – und in den meisten Fällen sogar noch produktiver.
- Jere
Im Bereich des Gerätemanagements werden IT-Umgebungen traditionell mit standortgebundenen On-Premise-Lösungen verwaltet, die wartungsintensiv sind. Mit zunehmender Arbeit im Homeoffice entsprechen diese On-Premise-Lösungen jedoch nicht mehr den Anforderungen der modernen Arbeitswelt, und Unternehmen suchen nach flexibleren, cloudbasierten Geräteverwaltungsoptionen.
Mit zunehmender Remotearbeit entsprechen On-Premise-Lösungen jedoch nicht mehr den Anforderungen der modernen Arbeitswelt, und Unternehmen suchen nach flexibleren, cloudbasierten Geräteverwaltungsoptionen
In den letzten Jahren haben viele Unternehmen Mobile Device Management (MDM) zum ersten Mal eingeführt. Und der plötzliche Trend Remote zu Arbeiten hat viele weitere gezwungen, schnell das folgende Problem zu lösen: Wie können wir unsere Geräte ausserhalb des Unternehmensnetzwerks verwalten und im Überblick behalten?
MDM – das Herzstück des modernen Arbeitsplatzes
Cloud-basierte MDM-Systeme spielen an modernen Arbeitsplätzen eine wichtige Rolle. Sie erhöhen die Mobilität und helfen sowohl Mitarbeitern als auch der Unternehmens-IT, effizienter und sicherer zu arbeiten. Aber was bedeutet das in der Praxis?
Ein Beispiel ist die App-Verwaltung. Mit MDM-Lösungen können Unternehmen Apps auf mobilen Geräten gleichzeitig installieren, aktualisieren und entfernen. Damit können die Benutzer jederzeit und überall auf alle notwendigen Daten und Apps zugreifen.
Wenn Mitarbeiter die gleichen Geräte für Arbeit als auch in Ihrer Freizeit verwenden, kann es für Unternehmen schwierig sein, diese Geräte entsprechend zu verwalten. Dies kann die Datensicherheit der Unternehmensdaten gefährden. MDM-Lösungen helfen Unternehmen, den Überblick über ihre Geräte zu behalten und Geräte gemäß einer einheitlichen Unternehmensrichtlinie zu schützen.
Die Verwaltung von Geräten mit MDM kann jedoch folgende Fragen aufwerfen:
“Welche Daten sammelt mein Arbeitgeber?”
“Warum benötigt mein Arbeitgeber diese Daten?”
“Wann und wie werden die Daten erhoben?”
MDM-Lösungen sollten niemals persönliche Daten der Gerätebenutzer, wie Nachrichten und Fotos erfassen. Dazu sollte Ihr MDM-Anbieter Ihnen stets Dokumentation der erfassten Daten zur Verfügung stellen.
Wenn es um die Datensicherheit geht, hilft ein MDM-System nicht nur, Unternehmensdaten zu schützen, sondern schützt je nach Einrichtung auch die persönlichen Daten der Nutzer, falls das Gerät in falsche Hände gerät.
Die Bausteine des modernen Arbeitsplatzes
Ein moderner Arbeitsplatz besteht aus mehreren Elementen, die Mitarbeiter dabei unterstützen, produktiv zu bleiben, egal wo und mit welchen Geräten sie arbeiten. Hier drei zentrale Aspekte aus IT-Sicht:
Automatisierte Geräteeinstellungen
Apple, Google und Microsoft verfügen über eigene Geräteverwaltungs-Frameworks (Windows Autopilot, Apple Business/School Manager mit Apple DEP/AEP, Android Enterprise mit Zero-Touch und Samsung mit Knox Mobile Enrollment), welche die Geräteverwaltung vereinfachen. Zusammen mit einem MDM-System ermöglichen diese Frameworks mit nur wenigen Handgriffen die schnelle Einrichtung firmeneigener Geräte.
Das bedeutet, dass Geräte aus der Ferne eingerichtet und direkt an die Mitarbeiter ausgeliefert werden können. Der Mitarbeiter muss nur eine Verbindung zum Internet herstellen und das Gerät wird dann automatisiert eingerichtet. Abschließend muss er sich ggf. nur mehr mit seinem Kennwort anmelden, da bei vielen Anwendungen die Benutzer und Serverdaten sowie weitere Einstellungen bereits im MDM System vorgenommen werdne können.
Zusammenarbeit
Da wir nicht mehr ausschließlich vom Büro aus arbeiten, brauchen wir digitale Lösungen, um von verschiedenen Orten zusammenzuarbeiten. Lösungen wie Teams, Zoom und Slack sorgen für eine reibungslose Zusammenarbeit, auch wenn Teammitglieder an unterschiedlichen Standorten arbeiten. Microsoft hat beispielsweise grosse Anstrengungen in die stetige Verbesserung der Teams gesteckt, um den Bedürfnissen einer wachsenden Zahl von Mitarbeitern im Homeoffice gerecht zu werden. Und eine MDM-Lösung macht es einfach, diese Apps auf den Geräten der Mitarbeiter zu installieren und zu aktualisieren.
Unterstützung für mehrere Anwendungsfälle
Mobile Endgeräte werden oft für verschiedene Zwecke eingesetzt, und in Zukunft wird es wahrscheinlich noch viele weitere Anwendungsfälle geben. Eine MDM-Lösung macht es einfach, diese Geräte und die darauf verarbeiteten sensiblen Daten abzusichern, egal wie die Geräte verwendet werden.
Einige Unternehmen erlauben Mitarbeitern, ihre eigenen Geräte für die Arbeit mit so genannten BYOD-Richtlinien (Bring-Your-Own-Device) zu verwenden. Viele haben sich jedoch für einen CYOD-Ansatz (Choose-Your-Own-Device) entschieden, der es Mitarbeitern ermöglicht, die Geräte aus einer durch die IT erstellte Vorauswahl zu selektieren, mit denen sie arbeiten möchten. Dies unterstützt die Produktivität und die Zufriedenheit der Mitarbeiter und vereinfacht die Geräteverwaltung.
Blog: What Are BYOD, CYOD, and COPE?
Die Verwendung desselben Geräts sowohl für den geschäftlichen als auch für den persönlichen Gebrauch stellt ebenfalls eine Herausforderung dar: Wie kann man die geschäftliche Nutzung, Daten und Apps von der persönlichen Nutzung trennen?
Auf Android ist diese mit dem Work Profile möglich. Hiermit können Sie Arbeitsdaten und Apps schützen, indem Sie einen separaten Bereich (oft auch Container genannt) erstellen. So können die Mitarbeiter sicher sein, dass ihre private mobile Nutzung privat bleibt und dass Unternehmensdaten gleichzeitig geschützt werden. Hiermit können Mitarbeiter jederzeit zwischen ihrem Arbeits- und ihrem persönlichen Profil wechseln.
Blog: Trennen Sie Arbeit von Freizeit mit Android Work-Profile
Neben dem Schutz von Geräten in BYOD- und CYOD-Szenarien ermöglicht MDM die Unterstützung einer Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsfälle, einschliesslich Kiosk-Geräte und POS-Geräte.
Diese wurden entwickelt, um IT-Teams und Mitarbeitern das Leben zu erleichtern. Im Vordergrund steht dabei die Freiheit der Nutzer, während gleichzeitig sichergestellt wird, dass Ihre Unternehmensdaten adäquat geschützt sind.
Ich glaube, dass MDM-Lösungen eine wichtige Rolle bei der Vereinfachung der plattformübergreifenden Geräteverwaltung an modernen Arbeitsplätzen spielen sollten. IT-Abteilungen sollten sich als "Enabler" sehen, die die Kreativität und Produktivität der Mitarbeiter unterstützen, unabhängig von ihren Gerätemodellen oder Betriebssystemen.
- Jere
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