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Drei Argumente dafür, warum Ihr Unternehmen automatisiertes Patch Management nutzen sollte.

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Phillip Hamada

Bei sichtbaren physischen Bedrohungen kann man den Sicherheitsbedarf leicht erkennen. In der Luftfahrt sind beispielsweise Pistolen oder Messer an Bord von Flugzeugen verboten, es gibt Metalldetektoren und Scanner, die sicherstellen, dass keine Waffen an Bord gelangen. Die digitalen Bedrohungen in der Welt der Cybersicherheit sind jedoch in der Regel unsichtbar, so dass es viel schwieriger ist, sie zu identifizieren und zu eliminieren. Das bedeutet, dass Unternehmen ständig nach Bedrohungen scannen müssen, um ihre wichtigen Geschäftssysteme vor “Datenkatastrophen” zu schützen.

Automatisierte Systeme und Prozesse sind der Schlüssel zum Erreichen dieses Ziels. Im Zusammenhang mit der Cybersicherheit ist das automatisierte Patch Management (APM) eines der wirkungsvollsten Beispiele dafür. In diesem Artikel möchte ich Ihnen erklären, warum APM die beste Lösung ist, die es gibt, um große und kleine Unternehmen vor digitalen Schwachstellen zu schützen.

Was ist automatisiertes Patch Management und warum ist es sinnvoll?

Automatisiertes Patch Management ist ein Prozess, bei dem Codeänderungen bzw. Patches automatisch auf die Endgeräte aufgespielt werden, um das Betriebssystem oder installierte Softwareprodukte zu korrigieren oder zu aktualisieren. APM ist der einfachste Weg zur Behebung von bekannten Sicherheitslücken, die durch veraltete Software verursacht werden.

Dem Ponemon Institute zufolge geben 57 % der Opfer von Cyberangriffen an, dass die von ihnen erlittenen Datenschutzverletzungen durch die Installation eines verfügbaren Patches hätten verhindert werden können. Und 52 % der Befragten gaben an, dass ihre Unternehmen beim Reagieren auf Sicherheitslücken im Nachteil sind, weil sie manuelle Software-Patching-Verfahren verwenden.

Nicht gepatchte Software ist ein echtes Cybersicherheitsrisiko. Es kann zu Datenschutzverletzungen führen, die schwerwiegende finanzielle und rufschädigende Folgen haben. Einige der größten Datenschutzverletzungen in der Geschichte ist auf nicht gepatchte Software zurückzuführen. Equifax war gezwungen, 425 Millionen Dollar an die Opfer einer Datenschutzverletzung zu zahlen, die auf eine bekannte, nicht gepatchte Software-Schwachstelle zurückzuführen war. Solche Schwachstellen bieten Angreifern weiterhin ein leichtes Spiel, in das Netzwerk eines Unternehmens einzudringen. Im Jahre 2021 waren ungepatchte Software-Schwachstellen einer der häufigsten Angriffsvektoren für Hacker. Eine kürzlich vom Ponemon Institute und von ServiceNow durchgeführte Studie hat gezeigt, dass fast 50 % der Befragten von einem oder mehreren Datenschutzverletzung in den letzten zwei Jahren berichteten, und 60 % der betroffenen Unternehmen haben angegeben, dass diese Angriffe möglicherweise auf eine nicht gepatchte Sicherheitslücke zurückzuführen waren.

Von APM profitieren Unternehmen jeder Größe

Da jedoch meist auf große Unternehmen und Datenschutzprobleme fokussiert wird, wähnen sich kleine und mittlere Unternehmen in trügerischer Sicherheit. Sie halten das Risiko für gering, da sie kein so großes Ziel darstellen. In Wirklichkeit können die Angriffe alle Unternehmen treffen, egal ob groß oder klein. Folglich sollten alle Unternehmen Ressourcen entwickeln, um sich gegen diese allgegenwärtige und ständig wachsende Bedrohung zu wappnen.

Eine Herausforderung für kleinere Unternehmen ist, dass ihnen meist weniger Geldmittel für Cybersicherheit zur Verfügung stehen. Wenn ein Unternehmen einen begrenztes IT-Budget hat und auf einen Bereich der digitalen Sicherheit fokussieren muss, sollte es sich auf APM konzentrieren. APM bietet eine Lösung, die die kritischen digitalen Ressourcen eines Unternehmens zu minimalen Kosten schützt.

Hier drei Hauptgründe, warum APM die beste derzeit verfügbare Lösung ist, um große und kleine Unternehmen vor digitalen Sicherheitslücken zu schützen:

1. APM ist besser als manuelles Patch Management

Das Info Security Magazine berichtet, dass im vergangenen Jahr mehr als 18 000 CVEs (Common Vulnerabilities and Exposures) veröffentlicht wurden – das sind im Durchschnitt etwa 50 CVEs pro Tag. Es ist nahezu unmöglich, jede einzelne Sicherheitslücke manuell zu erfassen. Mit APM sind Sie stets auf dem neuesten Stand, was die neuesten Patches für Betriebssysteme und Anwendungen angeht. Auch wenn Ihr Unternehmen nur kleine Mengen an Computern hat, ist APM die beste Option, da es die Möglichkeit ausschließt, dass der Check nach Updates vergessen wird oder jemand einen Patch aus Versehen falsch installiert.

2. APM mindert das Risiko für die Mitarbeiter

Da APM neue Updates automatisch installiert, müssen sich die IT-Manager nicht darauf verlassen, dass die Endbenutzer Ihrer Geräte die Patches selbst installieren. Außerdem ist es bequem, den Patching-Status Ihrer IT-Umgebung zentral zu überwachen, da jedes Gerät, auf dem APM läuft, in einem Online-Portal verfügbar ist. So können Sie alle erforderlichen Patches automatisch auf Ihre Geräte hochladen und installieren, ohne dass Ihr IT-Manager jedes Mal manuell nach neuen Patches suchen muss.

3. APM bedeutet bessere Produktivität

Geräte, auf denen die neuesten Softwareversionen laufen, haben eine bessere Gesamtleistung. Das bedeutet, dass die Produktivität steigt, da die Benutzer Ihrer Geräte nicht mit Leistungsproblemen oder Fehlern zu kämpfen haben. Sowohl die Mitarbeiter als auch die IT-Manager müssen sich weniger Gedanken über die Aktualisierung der Software machen, was zu einer noch höheren Produktivität führt.

Automatisiertes Patchen mit Mobile Device Management

Viele kleine Unternehmen mögen denken: „Das hört sich alles großartig an – wenn wir uns das nur leisten könnten!“ Die gute Nachricht ist, dass APM erschwinglicher ist als man denkt. Außerdem ist die APM-Software häufig in eine MDM-Plattform (Mobile Device Management) integriert, die über eine Vielzahl zusätzlicher Asset-Management-Funktionen wie Online-Geräteinventare verfügt. Online-Geräteinventare erleichtern sowohl das automatische als auch das manuelle Patch Management, da die technischen Spezifikationen für jedes Gerät, einschließlich der Versionen aller installierten Software, in einem zentralen Repository gespeichert werden, auf das die IT-Mitarbeiter des Unternehmens bequem zugreifen können.

MDM bietet auch kleineren Unternehmen die Möglichkeit, den IT-Betrieb durch die Automatisierung der Geräteeinrichtung und -wartung erheblich zu rationalisieren, so dass die IT-Abteilung mehr Zeit hat, die Mitarbeiter bei dringenden oder komplexen Problemen zu unterstützen. Tatsächlich wurde festgestellt, dass IT-Abteilungen durch den Einsatz einer MDM-Plattform bis zu 30 Stunden pro Monat einsparen können. Dies kann zu einer erheblichen Produktivitätssteigerung führen, insbesondere für kleinere Unternehmen mit wenig IT-Personal.

In der heutigen digitalen Umgebung mit ständig wachsenden Bedrohungen ist es für Unternehmen an der Zeit, APM zu nutzen, um sicherzustellen, dass sie ihren Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden möglichst sichere Endgeräte, Netzwerke und Infrastrukturen zur Verfügung stellen. Außerdem können sie so die wertvolle Zeit ihrer IT-Experten für andere, anspruchsvollere Aufgaben nutzen. Die Implementierung dieser Technologien ist zwar mit gewissen Kosten verbunden, die jedoch nicht annähernd so hoch sind wie die Kosten, die entstehen würden, wenn ein Patch-Fehler dazu führen würde, dass Ihr Unternehmen zum Ziel einer Datenschutzverletzung von der Größenordnung der Datenpannen bei Yahoo! oder Facebook wird.

APM ist die einfachste und effizienteste Methode für Unternehmen jeder Größe, ungepatchte Sicherheitslücken zu schließen und sicherzustellen, dass alle Computer und digitalen Endgeräte sicher sind und optimal funktionieren.

Phillip Hamada Author background

Von Phillip Hamada

Phill kam im November 2020 als Digital Marketing Specialist zu Miradore. Wenn er nicht Content schreibt oder übersetzt, kann man ihn irgendwo auf einem Basketballplatz finden.

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